Laurenz und der Stein der Wahrheit by Obelisk

Laurenz und der Stein der Wahrheit by Obelisk

Autor:Obelisk [Obelisk]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Obelisk
veröffentlicht: 2012-09-21T22:00:00+00:00


Zurück zum Anfang und doch auf der Spur

Mitten im sonnigen und verstaubten Zimmer des geheimen Turmes erzählte Laurenz seine Geschichte.

Er erzählte, wie er mit Zottel die Lichtung gefunden hatte. Vom Steinkreis mit den singenden Steinen und vom Wahrheitsstein, der magische Kräfte besaß. Er ließ nichts aus. Er berichtete sogar darüber, wie sich danach alles zu verändern begann. Von den eigenartigen Träumen. Von der Kunst, mit Tieren zu sprechen und erkennen zu können, ob jemand die Wahrheit sagt oder eben nicht.

Nur die Sache mit der Brandblase, die behielt Laurenz für sich. Er wusste auch nicht warum ... ihm war die Sache einfach furchtbar peinlich. Und tief in seinem Inneren hoffte er immer noch, dass die Wunde bald von selbst verschwinden würde. Immerhin hatten Urururonkel Rufus und der keltische Mann auf dem Wandteppich auch kein Brandmal gehabt.

Simon und Miri hörten ihm gebannt zu. Auch die Elfe hockte auf der Tischkante, doch statt aufzupassen, nickte sie nach kurzer Zeit ein. Nur ab und zu blinkerte sie mit den Augen, döste aber bald wieder weiter.

Als er mit dem Erzählen fertig war, meinte Simon: „Also deshalb hast du Karotte im Garten gefunden?“

Laurenz nickte vorsichtig. „Ja, das Meerschweinchen hatte um Hilfe gerufen!“

„Wahnsinn“, staunte Simon. „Der magische Stein muss toll sein!“

„Naja“, antwortete Laurenz. „Ich weiß nicht so recht!“

Da schüttelte die kleine Elfe neben ihnen verschlafen das Köpfchen. „Auf alle Fälle musst du höllisch aufpassen“, murmelte sie. „Er wird alles versuchen, den Stein zu kriegen!“

Laurenz nahm das kleine Geschöpf ins Visier. „Was weißt du darüber?“, fragte er begierig.

Aber die Elfe blinkerte bloß mit den Augen. „Sag mal, weißt du denn gar nichts?“, rief sie, nun etwas wacher. „Du sollst das magische Tor zwischen der Alten und der Neuen Welt öffnen und die Alte Welt befreien – und natürlich vorher Mordag, das Schattenwesen, erledigen!“ Den letzten Satz fügte sie leise hinzu.

„Magisches Tor öffnen? Alte Welt befreien? Schattenwesen besiegen?“, wiederholte Miri verblüfft.

Die Elfe warf den drei Freunden einen erschöpften Blick zu und seufzte. „Hör mal, junger Moosbach“, piepste sie ernst. „Auf dich wartet Großes. Und alles, was du dazu wissen musst, wirst du in dieser Truhe finden. Deine Vorfahren haben all ihr Wissen dort hineingepackt. Auch mich!“ Flora lächelte müde. „Das Schattenwesen hätte mich sonst auch erwischt. Deine Vorfahren vom Moosbach aber haben mich vor der Finsternis retten können.“ Sie zögerte. „Du ... du wirst jede Menge Hilfe brauchen, um den Kampf zu gewinnen!“

„Welchen Kampf?“, fragte Laurenz bleiern.

„Kann dir das jetzt nicht erklären“, murmelte die Elfe und fing auf einmal heftig an zu gähnen. Ihre Flügel klappten zur Seite. „Flora ist müde ... ich bin müde. Das lange Schlafen ist für Elfen furchtbar anstrengend.“

Sie gähnte ein zweites Mal. „Flora braucht ... Ruhe.“

Sie schlurfte mit hängenden Flügeln in den gläsernen Sarg zurück. Als sie sich auf dem Kissen eingerollt hatte, machte sie seufzend die Augen zu.

„He?“, rief Simon empört, und klopfte gegen den Sargdeckel. „Du kannst doch jetzt nicht einfach eine Runde mützen. Hörst du?“

Doch Flora zuckte mit den Schultern. „Geht nicht anders“, murmelte sie. „Brauche Schlaf ... weckt mich nur, wenn es wirklich nötig ist .



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